Herz in Bewegung Ausgabe 60

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  • Editorial
  • Aus Medizin und Wissenschaft
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Rehasport: Jetzt auch für Patienten mit Herzschwäche

Körperliche Aktivität und Bewegung schützen bei allen kardiologischen Erkrankungen – auch bei Herzschwäche. Bis- lang wurde dieses Behandlungsprinzip aber für Patienten mit schwachem Herzen viel zu wenig genutzt. Die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen hat deshalb ein Trainingskonzept eigens für Herzschwächepatienten entwickelt.

Pilotprojekt für Schlaganfall-Patienten in der Lausitz

Eine regelmäßige Ganganalyse ist ein wichtiges Instrument in der Therapie von schweren Schlaganfällen. Allerdings wird sie nur selten durchgeführt, ist mit hohem Zeitaufwand und zusätzlicher Hardware verbunden. Ein Start-up aus Lauta in Ostsachsen will daran etwas ändern und entwickelt mit Hilfe künstlicher Intelligenz eine mobile Ganganalyse ohne Sensoren. 2022 startet dafür ein Pilotprojekt in der brandenburgischen und sächsischen Lausitz.

Patienten lassen sich in ihrer Alltagssituation für ein paar Sekunden filmen, laden das kurze Video ins Internet hoch und bekommen kurze Zeit später persönliches Feedback mit Empfehlungen für ihre täglichen Übungen. So die Vision für die App, mit der MyGoal Training eine Lücke in der Rehabilitation schließen will.


Neue Leitlinien zur Reanimation 2021

Es bleibt bei „Prüfen – Rufen – Drücken“

Der Deutsche Rat für Wiederbelebung – German Resuscitation Council e. V. (GRC) hat in 2021 neue Reani- mationsempfehlungen veröffentlicht, welche als „BLS STEP-BY-STEP Algo GRC“ bezeichnet werden.

Die neuen Reanimationsleitlinien haben die Basismaßnahmen noch einmal gestärkt. Ein Rasches Erkennen eines Kreislaufstillstandes steht im Vordergrund. Es folgt eine qualitativ hochwertige Herzdruckmassage 100- 120/ Min, mit einer anschließenden frühen Defibrillation (AED), um das Herz neu zu starten. Parallel gilt es, einen frühen Notruf 112, auch über „Notruf App“ mit dem Smartphone, abzusetzen. Die Telefonreanimation durch die Rettungsleitstelle, verdoppelt nachweislich die Überlebensrate! Ziel ist, dass es zu „keiner Unterbrechung der Herzdruckmassage!“ kommt. Erweiterte Maßnahmen und Medikamente sind – im Vergleich zur frühen Defibrillation und zu qualitativ hochwertigen, ununterbrochenen Thoraxkompressionen – von sekundärer Bedeutung.

LVS/PR und Median unterstützen Gründung einer bundesweiten Covid-19-Selbsthilfegruppe

Initiative schließt Lücke bei der Versorgung Betroffener / Regelmäßige Treffen zum Informationsaustausch sind Teil der Strategie zur Bewältigung der Langzeitfolgen von Covid-19 / Landesverband Sachsen für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf- Erkrankungen e.V. (LVS/PR) und der Rehabilitationsdienstleister Median unterstützten die Aktion.

Die Inzidenzzahlen sind wieder hoch wie nie zu vor, die Pandemie ist noch lange nicht vorbei. Rund 4,7 Millionen Menschen in Deutschland gelten mittlerweile als „genesen“. Gesund fühlt sich aber rund jeder Zehnte trotzdem nicht. Grund dafür ist das „Long Covid-Syndrom“, ein großes Spektrum von Langzeit-Auswirkungen der Covid-19-Erkrankung, das von Kurzatmigkeit, chronischer Müdigkeit, Gedächtnisstörungen und Depressionen bis zu Ängsten und Schmerzen reicht. Um die geschätzt 470.000 betroffenen Menschen zu unterstützen, hat der Landesverband Sachsen für Prävention und Rehabilitation von Herz- Kreislauf-Erkrankungen e. V. (LVS/PR) und MEDIAN, der deutschlandweit größte Anbieter von Rehabilitationsleistungen, die Initiative ergriffen und eine

bundesweite Selbsthilfegruppe für Long- Covid-Betroffene ins Leben gerufen.